Der Name Hornet, zu Deutsch Hornisse, tauchte erstmals 1996 als Beiname der CB250F in Japan auf. Bereits damals verband sich mit diesem Namen ein Image von Wendigkeit, Leichtigkeit und Alltagstauglichkeit. Doch erst 1998, mit der Einführung der CB600F Hornet in Europa, begann der internationale Siegeszug dieser Modellreihe. Die CB600F basierte technisch auf dem Motor der CBR600F, der auf etwa 95 PS gedrosselt und für den Alltagsbetrieb abgestimmt wurde. Kombiniert mit einem simplen, robusten Fahrwerk, entstand so ein Motorrad, das Einsteigern ebenso wie fortgeschrittenen Fahrern gerecht wurde. Die Hornet wurde schnell zum Inbegriff eines agilen, bezahlbaren und dennoch sportlichen Naked Bikes.
Besonders ihr Konzept, Technik aus der Supersport-Welt mit der Ergonomie und dem Komfort eines Alltagsmotorrads zu verbinden, traf den Nerv der Zeit. Die aufrechte Sitzposition, der breite Lenker und das intuitive Fahrverhalten machten sie zur idealen Begleiterin für Stadtverkehr, Wochenendtouren und die ein oder andere sportliche Ausfahrt in die Berge. Die 600er Hornet wurde kontinuierlich weiterentwickelt: 2000 ersetzte Honda das 16-Zoll-Vorderrad durch ein stabileres 17-Zoll-Modell, was das Fahrverhalten deutlich verbesserte. Mit dem Modelljahr 2007 folgte ein umfassendes Facelift inklusive neuem Cockpit, modernisiertem Design, ABS, mehr Drehmoment und einer Leistungssteigerung auf 106 PS. Bis zum Produktionsende 2013 blieb die Hornet ihrem Charakter treu - ein ehrliches, robustes Motorrad ohne viel Schnickschnack, das auf dem Gebrauchtmarkt bis heute geschätzt wird.
Neben der CB600F wurde ab 2002 auch die größere CB900F Hornet - auch bekannt als Hornet 900 - produziert. Sie setzte mit rund 109 PS auf eine stärkere Performance und nutzte einen Motor, der vom Aggregat der FireBlade abgeleitet war. Trotz etwas mehr Gewicht und einem verstärkten Backbone-Rahmen blieb auch die 900er ihrer Linie treu: kraftvoll, zuverlässig, alltagstauglich. Besonders auf dem italienischen Markt wurde sie sehr beliebt, während sie in Deutschland ein eher nischiges Dasein führte. Doch auch sie gilt als technisch solide, langlebig und pflegeleicht - typische Honda-Tugenden.
Nach einer elfjährigen Pause kündigte Honda 2023 schließlich die Rückkehr der Hornet an - mit der CB750 Hornet. Es war ein Neustart im mittleren Segment mit einem komplett neuen Konzept: leichter, stärker, moderner. Die neue Hornet verzichtete auf den Vierzylindermotor der Vorgänger und setzte auf einen lebhaften Reihenzweizylinder mit 92 PS. Ihre Markteinführung markierte zugleich den Auftakt zu einer neuen Hornet-Familie, die sich 2024 mit der Umbenennung der CB500F in CB500 Hornet und 2025 mit der Vorstellung der CB1000 Hornet SP komplettierte. Damit bietet Honda heute wieder eine vollständige Hornet-Palette an - von der A2-tauglichen Einsteigerin bis zur leistungsstarken Flaggschiffmaschine.
Wie diese neuen Modelle an die Tradition anknüpfen, was sie besonders macht und wie sie sich voneinander unterscheiden, sehen wir uns im Folgenden genauer an.