Mit Multistradas von Barcelona in die verschneiten Pyrenäen

Mit Multistradas von Barcelona in die verschneiten Pyrenäen

Was macht eine Motorradtour unvergesslich?

Barcelona im wechselhaften März, zwei Multistradas und die Sehnsucht, wieder einmal unvergessliche Erinnerungen im Sattel zu schaffen. Doch welche Art von Tour braucht es dazu? Diese Reise liefert Antworten - zwischen Adrenalin, Schnee und Kataloniens Motorrad Highlights.

Gregor

Gregor

published on 17.7.2025

2 425 Views

Am Anfang der Saison, als der Motorradlose Winter viel Zeit um Grübeln lässt und gleichzeitig Sehnsüchte weckt, stellen wir uns eine philosophische Frage. Von all den Touren die Schaaf und ich schon unter die Räder genommen haben, gibt es unzählige legendäre Momente und Anekdoten, die immer wieder ausgepackt werden. Dabei sind es aber immer ganz unterschiedliche Situationen und Ereignisse, die unsterblich wurden. Was also braucht es, um eine Motorradtour unvergesslich zu machen. Während unserer Winterflucht nach Spanein im März 2025 sehen wir kurzerhand die Chance, ergreifen sie, packen unsere sieben Sachen und starten unsere erste große Tour des Jahres, um genau diese Frage zu klären. Von Barcelona soll es bis hoch in die Pyrenäen gehen, begleitet von zwei Reisemotorrädern - der Ducati Multistrada V2 S und der Multistrada V4 S. Die Bedingungen? Eher grenzwertig. Der Plan? Schwammig. Die Route: Gut 300 Kilometer, von sonnendurchflutetem Asphalt bis hin zu verschneiten Passstraßen knapp unterhalb der 2000-Meter-Marke. Unser Antrieb ist mehr als Hubraum: Wir wollen wissen, warum wir tun, was wir tun - und was eine Motorradtour wirklich perfekt macht. Die Route führt uns durch kulturell bedeutende Orte, über geheime Ballerstrecken und vorbei an historischen Orten. Die Multistradas, mit modernster Touren-Technik ausgestattet, sind unsere zuverlässigen Begleiter. Das Ergebnis ist kein klassischer Testbericht, sondern ein Erlebnis, welches Fahrer und Maschinen testet.

Nicht sichtbarer Sonnenaufgang über Barcelona - Die Tour geht los.

Wer die in diesem Bericht beschriebene Route nachfahren möchte, findet hier den Calimoto-Link.

Zwischen Rennlegende und Realität: Barcelonas Hausstrecke, die Carretera de la Rabassada

Es ist früh am Morgen, als wir uns müde die Helme aufsetzen und in Richtung Norden aus Barcelona rollen. Die Sonne versteckt sich noch hinter dichten Wolken, aber die Spannung ist bereits spürbar - nicht zuletzt, weil unser erster Halt auf geschichtsträchtigem Boden stattfindet. Die "Carretera de la Rabassada", heute als BP-1417 bekannt, war einst eine der bedeutendsten Bergrennstrecken Spaniens. Zwischen den 1920er-Jahren und den frühen 80ern tobten hier wilde Duelle auf zwei und vier Rädern. Bis zu 40.000 Zuschauer sollen sich damals entlang der steilen Kehren versammelt haben - in den frühen Morgenstunden teilen wir uns die Strecke lediglich mit etwas Berufsverkehr und vereinzelten Radfahrern.

Carretera de la Rabassada, die legendäre Straße am Rand Barcelonas

Doch mit dem offiziellen Ende der Rennen 1983 war der Reiz der Rabassada keineswegs verschwunden. Im Gegenteil: Die lokale Bikerszene machte aus der Strecke inoffiziell weiter eine Rennpiste. Das Resultat war eine beunruhigende Statistik - Anfang der 2000er galt die BP-1417 als gefährlichste Straße Kataloniens, mit einem extrem hohen Anteil schwerer Motorradunfälle. Die Behörden reagierten: Betontrenner, Radarfallen, neue Verkehrsschilder und Tempolimits zügeln heute den freien Lauf der Maschinen. Dennoch - wer hier unterwegs ist, spürt noch den Geist von damals. Und vielleicht ist es genau diese Mischung aus Verwegenheit und Geschichte, aus Freiheit und Regelwerk, die den perfekten Startpunkt für unsere Tour markiert.

Raus aus der Stadt, rein in den Rhythmus - Parc del Garraf & das erste Abenteuer

Kaum haben wir die historische BP-1417 verlassen, lassen wir auch den hektischen Puls Barcelonas langsam hinter uns. Die Straße führt uns schnurstracks in den Parc del Garraf - eine zerklüftete Hochebene südwestlich der Metropole, die in ihrer stillen Weite fast schon surreal wirkt. Wo eben noch städtischer Verkehr, dichter Beton und Baustellenpanorama dominierten, herrscht plötzlich kontemplative Ruhe. Kalksteinfelsen, mediterrane Vegetation und kurvige Nebenstraßen bilden hier eine Art Willkommensgruß an alle, die Motorradfahren als entschleunigendes Naturerlebnis verstehen. Und genau hier entfaltet sich eine der großen Stärken der Ducati Multistradas: ihr souveräner Langstreckenkomfort. Selbst auf schlechterem Asphalt bleibt das semi-aktive Fahrwerk seidig weich, die Ergonomie passt auf Anhieb - und der elektronische Windschutz leistet solide Arbeit gegen die kühle Märzluft. Ohne Hektik, aber auch ohne Langeweile gleiten wir durch die Hochebene - der perfekte Start in einen langen Tourentag.

Idylle und Einsamkeit pur im Parc del Garraf

Doch die meditative Stimmung währt nicht allzu lang. Ein prüfender Blick auf das Navigationsgerät lässt Zweifel aufkommen: Die Route führt uns, zumindest laut digitaler Planung, in die komplett falsche Richtung. Ein klassischer Fall von "Spanien-Logik" - was nach Nordosten führen soll, steuert plötzlich konsequent nach Südwesten. Der Versuch, durch Eigeninitiative wieder auf Kurs zu kommen, endet in einer waschechten Schotteretappe, irgendwo zwischen verfallenen Bauernhäusern und verwachsenen Feldwegen. Und genau hier passiert etwas Besonderes: Anstatt zu fluchen, steigt ein Gefühl auf, das wir zuhause viel zu selten erleben - echte Freiheit. Kein Schild verbietet das Weiterfahren, kein Zaun blockiert die Neugier. In unseren deutschsprachigen Ländern wäre ein derartiges Abweichen von der Norm meist nicht nur unerwünscht, sondern illegal. Hier aber heißt es: "Probier’s einfach."

Die Multistradas machen dabei eine gute Figur. Zwar sind sie keine Hardcore-Enduros, aber mit Enduro-Fahrmodi, potentem Fahrwerk und Reiseenduro-typischer, vielseitiger Ergonomie fühlen sie sich auch auf losem Gelände nicht fehl am Platz. So düsen wir auch mit teils weit über 100 PS und 230 kg verspielt durch das katalanische Hinterland. Es ist ein kleiner Umweg - und gleichzeitig ein großes Erlebnis. Ein Abenteuer, das niemand geplant hat, aber niemand mehr missen möchte. Sind es vielleicht die ungeplanten Exkursionen, die die Essenz von unvergesslichen Touren bilden?

Lust am Ballern - Die Multistradas auf der besten Straße Kataloniens

Kaum ist der Navigationskompass wieder kalibriert, rollt uns das nächste Highlight entgegen: Olesa de Bonesvalls. Der Name mag außerhalb Kataloniens kaum bekannt sein - aber wer einmal über die den Ort querende BV-2411 Straße gefahren ist, vergisst den Namen nie wieder. Die Strecke ist zweispurig, extrem kurvenreich und durchzieht die Hügellandschaft westlich von Barcelona mit der Eleganz eines Rallye-Prüfungsabschnitts. Asphaltqualität? Ungesehen! Denn genau hier hat die EU - so erzählen es uns vor Ort die lokalen Biker - eine experimentelle Asphaltmischung getestet. Obendrein sind die geschwungenen S-Kurven auch noch schief angewinkelt, was noch höhere Schräglagen und mehr Kurvenspeed erlaubt. Was bleibt, ist purer Fahrspaß, und damit der perfekte Spielplatz für alles, was Kurven liebt.

Power ohne Ende! Danke ihrer 170 PS kann die Ducati Multistrada V4 S trotz Reisebekofferung und entspannter Sitzposition im Winkelwerk auf Sportbikejagd gehen.

Und die beiden Multistradas? Sie verwandeln sich vom kultivierten Tourer zur präzisen Sportmaschine - ein Rollenwechsel, den sie mit erstaunlicher Leichtigkeit vollziehen und der vor allem durch die adaptiven elektronischen Fahrwerke gelingt. Die V4 S zeigt, wie spielerisch sich 170 PS kontrollieren lassen, wenn Elektronik, Fahrwerk und Ergonomie auf einem Niveau arbeiten, das nur wenige Tourer erreichen. Die V2 S wiederum punktet mit extremer Agilität und einer Leichtigkeit im Winkelwerk, die man einem ausgewachsenen Tourenmotorrad eigentlich nicht zutraut.

Die Ducati Multistrada V2 S bietet eines der harmonischsten Fahrverhalten im Segment der Reisemotorräder und macht dementsprechend sehr viel Spaß bei der Kurvenjagd.

Hier schlagen unsere Biker-herzen schneller und breite Grinser spannen sich zwischen den Ohren. Natürlich bleibt die Kurvenfresserei zwischen uns zweien nicht unkommentiert. "Dir geht’s wieder nur ums Ballern", heißt es im Cardo-Helmfunk noch anfangs - und wenig später: "Was für ein Traum!". Das Wechselspiel aus Adrenalin, etwas Trash-Talk und aufrichtiger Begeisterung treibt uns voran. Seitenhiebe à la "Du warst schon fast zu tourenfahrermäßig unterwegs" oder "Wer hat hier jetzt eigentlich 170 PS?" gehören für uns dazu und sind ein emotionales Ventil, das zwischen zwei Freunden so viel mehr sagt als jede nüchterne Fahrdynamikanalyse. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Leistungsfreude und Landschaftsrausch. Und genau dort, auf der BV-2411, schlägt das Herz dieser Tour besonders laut.

Von Sonne zu Schnee: Naturdrama, Ausrüstung und die Kunst, am Motorrad trocken zu bleiben

Nach dem adrenalinhaltigen Intermezzo auf der BV-2411 geht es weiter in Richtung Nordosten. Die Landschaft wird schroffer, die Kurven enger, die Vegetation dichter. Wir nähern uns dem Naturpark Sant Llorenç de Munt, wo uns das Wetter einen ersten Vorgeschmack auf das geben soll, was später noch kommen wird. Die Sonne blinzelt nur noch selten durch die nun tiefliegenden Wolken, die Temperaturen fallen merklich. Der Asphalt ist stellenweise feucht, der Wind pfeift kälter über die Pässe, und doch hält uns nichts davon ab, den Moment voll auszukosten. In dieser Umgebung begreift man schnell: Wetter ist auf einer Motorradtour kein Nebenschauplatz - es ist der unsichtbare Mitfahrer, der das Erlebnis maßgeblich prägt. Zwischen den beeindruckenden roten Sandsteinklippen des Nationalparks, die fast an bekannte Landschaften aus Utah oder Arizona erinnern, machen wir Halt, um unsere Ausrüstung für die Nässe zu adjustieren.

Die roten Klippen von Sant Llorenc de Munt sind auch bei zwielichtigem Wetter imposant.

Zum Glück haben wir in puncto Bekleidung alles richtig gemacht. Die Kombination aus FOX Ranger GORE-TEX ADV Jacke und Hose erweist sich nicht nur als solider Schutzschild gegen das wechselhafte Wetter, sondern auch als durchdachte Tourenlösung für echte Abenteurer. Die Jacke, mit ihrem wasserdichten 2-Lagen-GORE-TEX-Laminat, bleibt zuverlässig dicht, ohne dass man sich darin wie vakuumiert fühlt. Belüftungsöffnungen sorgen für Klimakomfort, der D3O-Schutz für innere Ruhe, und der modulare Aufbau mit der universellen Verbindungsstelle zur Hose macht die Kombi enorm flexibel. Die Hose setzt auf ein noch robusteres 3-Lagen-GORE-TEX-Laminat, ergänzt durch einen doppelten Cordura®-Sattel. Auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt bleiben wir warm, trocken und beweglich - ohne das Gefühl, in einem Raumanzug zu stecken.

Sonne, Wind, Regen und sogar Schnee hatten wir auf unserer Reise in die Pyrenäen. Zum Glück ist die FOX Ranger ADV Kombi extrem vielseitig einsetzbar.

Wie viel kostet eine Ducati Multistrada V4 S?
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Ebenso souverän präsentieren sich die Fox Defend ADV Stiefel. Hier trifft Wanderschuh-Design auf Enduro-Know-How: Das atmungsaktive und wasserfeste GORE-TEX-Obermaterial sorgt für trockene Füße bei Pfützenpassagen, während der D3O-Schaum in Lasche und Knöchelbereich für Schutz sorgen soll. Besonders angenehm: die BOA®-Verstellung, die ein schnelles Anpassen per Drehrad erlaubt und den Stiefel eng am Fuß sitzen lässt. Dadurch schafft der Stiefel einen beeindruckenden Spagat zwischen dem Einsatz am Motorrad und den Erlebnissen abseits des Sattels. Der leichte Schuh hängt nicht klobig am Fuß, sondern ermutigt einen geradezu bei Stopps an Ruinen, Klöstern oder Aussichtspunkten herumzuspazieren.

Bequem wie ein Wanderschuh, doch robust und wetterbeständig wie ein Motorradstiefel. Der FOX Defend ADV Stiefel hat sich auf unserer Tour bewährt.

Kurven, Küche, Kultur - warum Motorrad-Reisen mehr ist als nur Fahren

Spätestens nach einigen Stunden im Sattel spürt man, wie eng körperliche Anstrengung, frische Luft und ein leerer Magen miteinander verknüpft sind. Und so endet unser nächster Zwischenstopp nicht auf einer Passhöhe, sondern vor einem kleinen, unauffälligen Lokal in einem katalonischen Dorf. Motorradfahren ist nicht nur Beschleunigung und Schräglage. Es ist auch Genuss, das bewusste Ankommen an Orten, die man mit dem Auto nie angesteuert hätte. Und es ist die Möglichkeit, regionale Kultur in all ihren Formen zu erleben.

Unsere kulinarische Reise spiegelt die Tour wieder. Spanische, katalonische Klassiker und Traditionelles aus den Pyrenäen füllen den Tisch.

Die Auswahl in dieser ländlichen Region mag auf den ersten Blick überschaubar sein, doch der kulinarische Tiefgang überrascht. Croquettas, außen knusprig und innen weich, bilden den klassisch spanischen Auftakt. Darauf folgt ein herzhafter Trinxat - eine Art Kartoffel-Kohl-Puffer, der vor allem in den Pyrenäen verwurzelt ist und mit etwas Speck serviert wird. Als Hauptgang gibt es, fast schon Pflicht in Spanein, eine ausgezeichnete Paella. Den krönenden Abschluss liefert die Crema Catalana - karamellisiert, warm, süß - Kataloniens traditionelle Süßspeise.

Paella ist echt kein Geheimtipp der spanischen Küche, mundet aber auch abseits der touristischen Gegenden ausgesprochen.

Wenn man vom Motorrad absteigt, innehält und beginnt, die Region mit allen Sinnen wahrzunehmen, macht das nicht nur satt, sondern auch zufrieden - und zeigt, dass sich der Blick über den Helmrand immer lohnt.

Klöster, Könige und Konflikte - ein Blick in die Geschichte Kataloniens

Zwischen Kurvenrausch und Tapas-Euphorie gibt es diesen einen Moment am Wegesrand, der das Tempo drosselt und den Horizont weitet: Vor uns liegt die eindrucksvolle Ruine des Monastir de Sant Salvador de la Vedella - ein Kloster, halb im Wasser versunken, halb im Fels verankert. Was auf den ersten Blick wie ein fotogener Lost Place aussieht, erzählt bei genauerem Hinsehen eine Geschichte, die bis ins frühe 9. Jahrhundert zurückreicht. Damals, zur Zeit der Rekonquista, errichteten die Franken - als Vorläufer des heutigen Frankreich - in dieser Region die sogenannte Spanische Mark: eine Pufferzone gegen die muslimisch beherrschten Gebiete im Süden der iberischen Halbinsel.

Mächtige Burgen und Wehrkloster säumen unseren Weg. Ein Zeugnis der bewegten Jahrhunderte Kataloniens.

Religion war nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein dominierender Machtfaktor. Überall in Katalonien entstanden wehrhafte Klosteranlagen, die neben spiritueller Funktion auch militärische Bedeutung hatten. Sant Salvador de la Vedella wurde im Jahr 830 gegründet und überstand Jahrhunderte, bis in den 1970er-Jahren ein Stausee entstand, der das Gelände teils überflutete. Heute zeugt die halb versunkene Ruine nicht nur von Geschichte, sondern auch von Veränderung - und davon, wie eng Vergangenheit und Gegenwart miteinander verflochten sind. Solche Orte findet man nicht im Reiseführer, sondern auf Reisen wie dieser. Mit dem Motorrad, abseits der Autobahn, spürt man die Geschichte mit anderen Sinnen. Man hört nicht nur von ihr - man steht mittendrin.

Schnee, Nebel und ein Pass im Ausnahmezustand - das große Finale der Motorradtour

Der Himmel hängt schwer über den Bergen, als wir uns dem finalen Abschnitt unserer Reise nähern. Das Ziel: der Col de la Creueta, ein Pass auf knapp 1.900 Meter Höhe, der eigentlich für ein imposantes Panorama bekannt ist. Was wir jedoch erleben, hat wenig mit einem klassischen "Scenic View" zu tun - vielmehr beginnt hier ein Kampf gegen die Elemente, der zum emotionalen Höhepunkt unserer Tour wird. Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden hinter dichten Wolken, die Temperatur rauscht in den einstelligen Bereich, und dann beginnt es zu schneien. Erst zaghaft, dann in dicken, nassen Flocken, die sich auf Visier, Sitzbank und Asphalt legen.

Normalerweise wünscht man sich diesen Anblick nicht. Doch die Komfortfeatures der Multistradas und Erfolgsgefühle nach bestandener Tour rücken die Widrigkeiten in den Hintergrund.

Der Blick auf die Straße wird zur Prüfung, jede Kurve zum Wagnis. Unsere Multistradas schlagen sich in dieser unwirtlichen Szenerie besser, als ihre Fahrer. Traktionskontrolle, Kurven-ABS und das fein dosierbare Ansprechverhalten im "Urban"-Modus werden in diesem Moment vom Feature zum Lebensretter. Besonders in engen Kehren mit Schneematsch und schlechter Sicht ist es die Elektronik, die Ruhe und Komfort in die Fahrt bringt. Die Heizgriffe möchte nun keiner von uns missen. Auf der Multistrada V4 S wird sogar die Sitzheizung aktiviert. So eiern wir zwar vorsichtig, vielleicht etwas unwürdig die gefrorenen Kehren des Passes hinauf, sind aber eigentlich wohlbehütet und dem Kältetod noch fern. Stattdessen können wir unsere Sinne voll auf die außergewöhnliche Situation und das vor uns liegende Abenteuer fokussieren.

Vom ersehnten Panorama war nicht viel zu sehen, doch dafür wurden im Schneegestöber unvergessliche Erinnerungen geschaffen.

Es ist ein Moment zwischen Wahnsinn und Wunder. Einer dieser Abschnitte, über den man später sagt: "Unvergesslich, aber einmal reicht." Und gleichzeitig ist es genau dieses Unerwartete, das eine Tour zur Geschichte macht. Der vermeintlich perfekte Sonnenuntergang bleibt aus, doch stattdessen schenkt uns die Pyrenäenroute einen dramatischen Endakt, der das Reisen auf zwei Rädern in all seiner Intensität einfängt. Schmerz, Kälte, Müdigkeit, Staunen, Freude - aber auch Stolz. Die Multistradas haben geliefert. Und wir auch.

Fazit: Zwischen Hitze und Kälte, Asphalt und Emotion - was wirklich zählt

Am Ende des Tages - und dieser Tag war lang - stehen wir da, wo wir morgens hin wollten. Doch diesmal sind wir nicht nur fahrerisch oder geographisch am Ziel angelangt, sondern auch mental. Was macht eine Motorradtour wirklich unvergesslich? Es ist nicht nur der perfekte Kurvenswing, nicht nur die Aussicht auf dem Pass oder das Essen irgendwo im Nirgendwo. Es ist die Summe der Gegensätze: Sonne und Schnee, Adrenalin und Stillstand, Komfort und Grenzerfahrung. Es sind die spontanen Entscheidungen, die unplanbaren Umwege, die Anekdoten, die in keinem Roadbook stehen.

Was macht Motorradfahren so unvergesslich? Den EINEN Grund gibt es nicht, es ist vielmehr die Summe der erlebten Dinge.

Eine gute Tour gibt dir Antworten. Eine großartige Tour stellt Fragen. Und genau das ist uns hier passiert. Wir wurden herausgefordert - vom Wetter, von der Navigation, von uns selbst. Und genau deshalb wird uns diese Reise im Gedächtnis bleiben. Die Technik der Ducati Multistradas war dabei nicht nur Transportmittel, sondern Werkzeug für Freiheit. Ihre Vielseitigkeit, ihre elektronischen Schutzengel, aber auch ihr spielerisches Fahrverhalten haben es möglich gemacht, dass wir uns voll auf das Wesentliche konzentrieren konnten: das Leben unterwegs. Ungefiltert, ungeschönt, aber dafür echt.

Die Tour vergeht, die Erinnerungen bleiben. Motorradfahren ist eine äußerst effektive Schreibmethode, wenn es darum geht, bleibende Einträge in seiner Lebensgeschichte zu verewigen.

Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, reist nicht von A nach B - er durchlebt einen Zwischenraum, in dem alles passieren kann. Und wenn es am Ende nicht nur das Ziel war, sondern der Weg selbst, der dich verändert hat - dann war es eine Tour, die bleibt.

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