Honda WN7 – Hondas erstes Elektro-Motorrad ist da
Urbanes E-Naked mit viel Elektronik kommt als A1-&A2-Variante
Mit der WN7 steigt Honda in das Segment der vollwertigen (A1&A2) Elektromotorräder ein. Der neue Roadster vereint E-Technik, vertraute Ergonomie und ein umfangreiches Elektronikpaket.
Hondas elektrischer Neustart
Mit der Honda WN7 schließt der Hersteller die Lücke zwischen seinen elektrischen Stadtrollern und den klassischen Mittelklasse-Bikes mit Verbrennungsmotor. Entwickelt unter dem Leitmotiv "Be the Wind", soll sie das Fahrerlebnis eines E-Motorrads mit der Natürlichkeit eines analogen Bikes verbinden. Das Ergebnis ist ein technisch eigenständiges Nakedbike, das vertraut wirkt, obwohl es vollkommen neu ist.
Vom EV Fun Konzept zum Serienmotorrad Honda WN7
Die WN7 geht direkt aus dem EV FUN Concept hervor, das Honda 2024 in Mailand vorgestellt hatte. Während die Studie vor allem auf Design und Machbarkeit zielte, steht bei der Serienversion die Alltagstauglichkeit im Vordergrund. Der fest installierte Akku ist nun tragender Bestandteil des Rahmens, das Design wurde verschlankt, die Ergonomie auf Pendler und Stadtfahrer abgestimmt. Viele der in der Studie gezeigten Ideen etwa die klaren Linien, die zentrale Batteriearchitektur und die Schnellladefähigkeit über CCS2 wurden übernommen, aber serienreif umgesetzt.
Honda WN7: Antrieb und Energieversorgung
Der flüssigkeitsgekühlte Elektromotor der Honda WN7 ist in einer kompakten Power Unit zusammengefasst, die Motor, Inverter und Kühlkreislauf vereint. Mit einer Spitzenleistung von 50 kW (68 PS) und 100 Nm Drehmoment steht er wenn man die Führerscheinklassen bedenkt gut im Futter. Für den Dauerbetrieb sind zwei Varianten erhältlich: 18 kW (25 PS) für den A2-Führerschein und 11 kW (15 PS) für A1-Fahrer.
Die Energie liefert ein 9,3 kWh starker Lithium-Ionen-Akku, der fest im Aluminiumrahmen verbaut ist. Durch seine tragende Funktion konnte Honda das Gewicht niedrig halten und die Rahmensteifigkeit erhöhen. Geladen wird über CCS2-Schnittstelle oder Standardanschluss: An der Schnellladesäule erreicht der Akku 80 Prozent in etwa 30 Minuten, an der Wallbox dauert eine Volladung rund drei Stunden. Im Alltag entspricht das einer Reichweite von etwa 140 Kilometern.
Die für den Akku benötigte Kühlluft wird über zwei elegant in das Design integrierte Lufteinlässe zum Kühler geleitet. Der Riemenantrieb arbeitet nahezu geräuschlos und wartungsfrei, wodurch sich die WN7 besonders für Pendler eignet.
Honda WN7: Fahrwerk, Bremsen und Ergonomie
Das Fahrwerk ist hondatypisch hochwertig ausgelegt: Vorne arbeitet eine nicht einstellbare 43 mm Showa-USD-Gabel, hinten eine Pro-Arm-Einarmschwinge mit zentralem Federbein, das in der Vorspannung einstellbar ist. Die Geometrie orientiert sich an der CB-Reihe, die Sitzposition ist neutral und erlaubt entspanntes wie aktives Fahren. Der Kniewinkel soll dabei entspannter als auf der CB500 Hornet ausgestaltet sein. Die Fußrasten sind tief montiert und die Sitzhöhe beträgt zugängliche 800 mm. Der Lenker ist breit, der Sitz leicht ansteigend eine Haltung, die den Oberkörper leicht nach vorn neigt, ohne unkomfortabel zu wirken.
Die Nissin-Bremsanlage mit zwei 296 mm-Scheiben vorne und einer 256 mm-Scheibe hinten wird durch Kurven-ABS unterstützt. Das Ansprechverhalten soll fein abgestimmt sein Honda-typisch transparent, weder zu scharf noch zu weich. Der schmale 150er Hinterreifen sollte für agiles Handling sorgen.
Honda WN7: Fahrmodi und elektronische Assistenzsysteme
Das elektronische System der WN7 orientiert sich an den größeren Modellen der Marke, wurde aber auf die Besonderheiten des E-Antriebs angepasst. Vier Fahrmodi Standard, Sport, Rain und Econ verändern die Leistungsentfaltung, die Gasannahme und die Rekuperationsstärke.
Im Standardmodus reagiert der Motor gleichmäßig und linear, was ihn ideal für den Stadtverkehr macht. Sport liefert die volle Drehmomentkurve und ein direkteres Ansprechverhalten. Im Rainmodus reduziert die Steuerung das Drehmoment und glättet die Gasannahme, während Econ den Energieverbrauch optimiert, indem Motorleistung und Beschleunigungswerte zugunsten einer höheren Reichweite begrenzt werden.
Ergänzt wird das System durch die dreistufige Rekuperationsregelung, die beim Verzögern Energie in die Batterie zurückführt. Die Intensität kann über das Display eingestellt werden von kaum merklich bis zu deutlichem Verzögerungseffekt, der das Fahren mit nur über den Gasgriff ermöglicht.
Die Honda Selectable Torque Control (HSTC) überwacht dabei permanent den Hinterradschlupf. Sie greift sanft ein, wenn die Sensoren ein Durchdrehen feststellen, bleibt aber im Alltag praktisch unmerklich.
Tempomat und Geschwindigkeitsassistent
Ein zentrales Feature, das Honda mit der WN7 erstmals einführt, ist der Selectable Speed Limit Assist (SSLA) ein elektronischer Tempomat mit voreinstellbaren Geschwindigkeiten. Über die linke Lenkerarmatur lassen sich drei Stufen aktivieren: Beispielsweise 30, 50 und 100 km/h. Damit kann der Fahrer per Tastendruck zwischen den gängigen Geschwindigkeitszonen wechseln, ohne den Gasgriff zu benutzen.
Im Stadtverkehr lässt sich so exakt die erlaubte Geschwindigkeit halten, auf der Landstraße oder Autobahn sorgt das System für konstante Beschleunigung ohne Lastwechsel. Beim Erreichen der Zielgeschwindigkeit hält das System den gewählten Wert konstant, kleine Steigungen werden durch automatisches Nachregeln ausgeglichen. Bergab nutzt der Assistent die Rekuperation, um die Geschwindigkeit sanft zu stabilisieren. Das verbaute Untersetzungsgetriebe mit Schrägverzahnung soll die Kraftübertragung sehr sanft ermöglichen.
Diese Funktion erweist sich nicht nur als Komfortgewinn, sondern soll auch die Energieeffizienz verbessern. In Kombination mit dem Eco-Modus lässt sich die Reichweite laut Honda spürbar verlängern, da abrupte Leistungsabrufe vermieden werden.
Honda WN7: Ausstattung und Bedienung
Das Cockpit besteht aus einem 5-Zoll-TFT-Display, das sämtliche Informationen bündelt von Reichweite und Energiefluss bis zu den Fahrmodusparametern. Das System ist mit dem bekannten Honda RoadSync-System kompatibel und ermöglicht Navigation, Musiksteuerung und Telefonie über das Smartphone.
Die Bedienung erfolgt über den linken Multifunktionsschalter, dessen Layout bereits aus anderen Honda-Modellen bekannt ist. Eine USB-C-Buchse am Lenkkopf dient als Stromquelle für mobile Geräte.
Auch bei der Sicherheitsausstattung bleibt Honda konsequent: Das ESS-Notbremssignal aktiviert bei starker Verzögerung automatisch die Warnblinkanlage, und die Blinker schalten sich selbstständig zurück, sobald das Motorrad wieder beschleunigt.
Design der Honda WN7
Die WN7 bleibt ihrer Grundidee treu: ein minimalistisches, technisches Nakedbike ohne optische Spielereien. Der Akku bildet den visuellen Kern, die seitlichen Aluminiumprofile dienen zugleich als Designelement und Rahmenstruktur. Die markante LED-Frontleuchte ist tief montiert, flankiert von kompakten Tagfahrlichtern.
Drei matte Farbtöne Mat Pearl Morion Black, Pearl Deep Mud Gray und Graphite Black unterstreichen den funktionalen Charakter des Motorrads und Hondas vorsichtige Farbwahl bei neuen Motorrädern.
Honda WN7: Markt-Einordnung
Im europäischen E-Motorradmarkt 2026 positioniert sich die WN7 im mittleren Segment. Mit einem Preis um die 15.000 Euro zielt sie auf Fahrer, die mehr wollen als einen Stadtroller, aber kein Hochleistungs-E-Bike benötigen.
Im Vergleich zur Zero S fällt die Reichweite geringer aus, die Honda wirkt jedoch zugänglicher beide Bikes sind auch in einer A1 Variante erhältlich. Gegenüber der LiveWire S2 Alpinista verzichtet sie auf Spitzenleistung, bietet dafür geringeres Gewicht und ein klar auf Alltag ausgelegtes Bedienkonzept. Als reines A1-Bike käme auch noch die NIU RQi Sport als Konkurrenz in Frage, auch wenn sie preislich deutlich unterhalb der Honda positioniert ist.
Damit dürfte die WN7 viele klassische Honda-Fahrer ansprechen, die auf Elektro umsteigen wollen, ohne ihr vertrautes Gefühl am Lenker zu verlieren.
Hondas E-Strategie: So passt die WN7 hinein
Die WN7 ist mehr als ein einzelnes Modell sie ist der Startpunkt für eine neue Plattform. Honda kündigt an, auf dieser Basis weitere Elektromotorräder zu entwickeln, vom sportlichen Nakedbike bis zum kleinen Tourer. Zusammen mit den Rollern EM1 e: und CUV e: bildet sie die erste Generation elektrischer Zweiräder im europäischen Portfolio.
Bis 2030 will Honda die Elektrifizierung weltweit ausbauen und langfristig eine CO₂-neutrale Motorradflotte anbieten. Die WN7 markiert dafür den Übergang: ein Motorrad, das schon heute die Strukturen für diese Zukunft mitbringt.
Was dürfen wir uns von der Honda WN7 erwarten?
Mit der Honda WN7 2026 zeigt der Hersteller, wie ein alltagstaugliches Elektromotorrad aussehen kann: technisch solide, intuitiv zu fahren und auf den täglichen Einsatz zugeschnitten. Die Kombination aus flüssigkeitsgekühltem Motor, Schnellladung, feiner Elektronik und praxisnaher Ergonomie ergibt ein Motorrad, das sich vertraut anfühlt nur leiser klingt. Ob sich die WN7 wirklich "Like the Wind" fährt muss ein Fahrtest im kommenden Jahr zeigen.
FAQ – Honda WN7 2026
Wie viel Leistung hat die Honda WN7? In der A2-Variante 18 kW (25 PS) bzw. 11 kW (15 PS) Dauerleistung in der A1-Variante, kurzzeitig bis 50 kW.
Wie weit kommt sie mit einer Akkuladung? Je nach Fahrweise und Modus zwischen 130 und 150 Kilometern.
Wie funktioniert der Selectable Speed Limit Assist? Er ermöglicht die Auswahl fester Tempostufen (30, 50, 70, 90 und 120 km/h) und hält sie automatisch bergauf wie bergab über Motorregelung und Rekuperation.
Wie lange dauert das Laden? An der CCS2-Schnellladesäule etwa 30 Minuten auf 80 Prozent, an der Wallbox rund drei Stunden. In 6 Stunden ist der Akku an der Haushaltssteckdose voll.
Welche Fahrmodi bietet die WN7? Standard, Sport, Rain und Econ, kombiniert mit dreistufiger Rekuperation.
Wann startet die Produktion? Ende 2025, Markteinführung im Frühjahr 2026.
Author
POKY